Urban Shelter? | Annett ZINSMEISTER in München

German artist Annett Zinsmeister’s exhibition at BKNR, a former bunker, questions history, meaning and transience of shelters . With installations, projections and interventions, the artist brings to light elementary aspects and traces of the past and present of the former bunker and combines them with the most current question: how can shelter and protection work today?

Zeitschichten, 2016 (c) Annett Zinsmeister

Zeitschichten, 2016 (c) Annett Zinsmeister

 

 

Annett Zinsmeister –

Urban Shelter?

30.09.2016 –-  26.02.2017

BNKR

München

www.bknr.space

 

 

 

 

 

 

PR Info _ Verhandelte die vorherige Ausstellung „Im Raum mit_“ die künstlerische Aneignung von Raum an sich, so steht in der Einzelausstellung der deutschen Künstlerin Annett Zinsmeister die Geschichte, Bedeutung und Vegänglichkeit von Schutzräumen im Vordergrund. Mit Installationen, Projektionen und Interventionen bringt die Künstlerin elementare Aspekte und Spuren aus der Vergangenheit und Gegenwart des ehemaligen Hochbunkers zum Vorschein und verbindet diese mit der höchst aktuellen Frage: Wie gestaltet sich Schutz heute?

Die Frage nach dem Schutz von Zivilpersonen im urbanen Raum ist heute aktueller denn je. Wurden die ersten Behausungen und Stadtgründungen auch als Abwehr vor Angriffen erbaut so kann aufgrund der technologischen, virtuellen Entwicklungen im 20. / 21. Jahrhundert die Architektur und die Stadt dieser elementaren Aufgabe kaum noch gerecht werden. Veräußerung, Privatisierung und Umwandlung von ehemaligen Schutzbunkern ist eine Reaktion auf ihre verlorene, ursprüngliche Funktion. Der private Wohnraum wird zum Rückzugsgebiet der Menschen.

Das Gebäude, in dem sich BNKR befindet, ein 1943 gebauter Hochbunker in der Münchner Ungererstrasse, ist prädestiniert, um die Frage nach Schutz und Schutzräumen von unterschiedlichen Seiten zu beleuchten. Schutz ist hier als bauliche Masse existent und erlebbar, steht aber zugleich für ein vergangenes Konzept von Schutz. In der zeitgenössischen Transformation des Bunkers mit seiner neuen Nutzung und seiner Ausrichtung als Kunstraum wird ein Spannungsfeld aufgebaut, das zwischen Erinnern und Vergessen, zwischen Vergangenheit und Zukunft oszilliert.

Mittels installativer Elementen, virtueller Raumöffnungen sowie Wand- und Bodenprojektionen teilt Annett Zinsmeister die zwei Ebenen des Ausstellungsraumes in zeitlich unterschiedliche Zonen:
Das Untergeschoss thematisiert die Vergangenheit des Bunkers und fokussiert Themen wie Krieg, Bedrohung und Zerstörung, aber auch Hoffnung und Zukunftsvisionen: Projektionen einer Genealogie von Städten als Schutzräume werden mit Entwürfen von Idealstädten und utopischen Stadtvisionen überlagert . Darüber hinaus nimmt die Künstlerin Bezug auf Umrüstungen in der Nachkriegszeit zu ABC-tauglichen Schutzbunkern bei denen auch Sandfilter zum Einsatz kamen. Sand als Träger von Geschichte (Sedimentschichten) und als konkretes Material für den Bau der Bunker bereitet hier buchstäblich den Boden für das Zusammenspiel von Form und Inhalt. Im Erdgeschoss leitet die Künstlerin in die Gegenwart des Bunkers über. Die Architektur wird als transformierte Geschichte in ihrer gegenwärtigen Erscheinung genauer in den Blick genommen. Das Wechselspiel zwischen Modernisierung und historischen Spuren, die in die baulichen Massen eingeschrieben sind, tritt in den Vordergrund. Raum-in-Raum-Installationen aus Detailaufnahmen bieten einen neuen Zugang zu diesem ungewöhnlichen Ort, indem sie die Eigenheit der Bunkerarchitektur reflektieren, spiegeln und transformieren: analytisch, ästhetisch, perspektivisch, illusorisch.

Die Ausstellung verdichtet sich über die Dauer ihrer Laufzeit. Das begleitende Veranstaltungsprogramm mit Expert_innen aus den Bereichen Kunst, Architektur und Wissenschaft thematisiert Fragen zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Schutzräumen.

Info + illus. courtesy BKNR

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