Platinum Prints | JENS KNIGGE in Berlin

When a contemporary photographer is interested in such an archaic technique as the platinum-palladium print in our age of digital imagery, he must have a good reason: for Jens Knigge it is likely the rich gray tonal scale which can only be achieved in this process. As Irving Penn before him, Knigge has perfected the entire production process as few others have, starting with releasing the shutter of his large-format camera, to the work he later performs in the darkroom. His current exhibition at Galerie Johanna Breede presents architecture and landscapes, still lives and X-rays – a very heterogenic as well as interesting mix which offers insight into Knigge’s artistic production over the past 15 years. His specific view for architectural detail and the surface of the materials of buildings rather than the whole object set him apart from the traditional architectural photographer.  

© Jens Knigge 'Goetheanum Treppenhaus', 2010 / Courtesy Johanna Breede PHOTOKUNST

© Jens Knigge ‘Goetheanum Treppenhaus’, 2010 / Courtesy Johanna Breede PHOTOKUNST

 

Jens Knigge

Platinum Prints

6. September bis 8. November 2014

Johanna Breede PHOTOKUNST

Berlin

www.johanna-breede.com

 

 

 

Info _ Wenn ein zeitgenössischer Photograph sich in der Hochphase digitaler Bildwelten bewusst für eine so altertümliche Technik wie die der Platin-Palladium-Prints interessiert, muss er schon einen triftigen Grund haben: Für Jens Knigge ist es wohl das reiche Grauwertspektrum, das nur auf diesem Weg erreicht werden kann. Den Produktionsprozess vom Auslösen seiner Großbildkamera bis zur Dunkelkammerarbeit hat Knigge – wie Irving Penn vor ihm – perfektioniert wie kaum ein anderer. Photographie ist hier nicht nur ein künstlerisch-kreativer Umgang mit Motiv und Kamera, sondern auch schlichtes Handwerk. Die Herstellung, ja Erarbeitung der Werke braucht Zeit, Geduld und Erfahrung. Nicht jeder Abzug gelingt beziehungsweise genügt den hohen Ansprüchen des Photographen, der schließlich Editionen in kleinen Auflagen produziert.

© Jens Knigge 'Holocaust Monument Plate II', 2005 / Courtesy Johanna Breede PHOTOKUNST

© Jens Knigge ‘Holocaust Monument Plate II’, 2005 / Courtesy Johanna Breede PHOTOKUNST

Die Technik ist stets nur Hilfsmittel, um das photographierte Motiv zu unterstützen oder zu überhöhen. Der Farbauftrag ist matt, die bilderzeugende Farbe befindet sich nicht auf, sondern in der Papierfaser. Die Haptik des Photopapiers, ja selbst der Darstellung führt zur Illusion einer Dreidimensionalität: Eine Steintreppe und ein Handlauf an dieser Treppe oder eine im Raum hängende weiße Lampe werden räumlich erfahrbar. Knigges Motive sind reduziert, mitunter karg. Er hat ein ausgeprägtes Gespür für Licht und Schatten, für Material und Raum. Gelegentlich wählt er Architekturdetails so nahansichtig, dass eine flächige All-Over-Struktur entsteht, die zugleich Material- und Oberflächenstudie ist. Nicht immer können wir die berühmten Repräsentationsbauten erkennen, insofern geht es ihm vermutlich auch um einen bestimmten Architekturtypus sowie um eine abstrahierende Bildsprache im Allgemeinen. (…)

In seiner aktuellen Ausstellung in der Galerie Johanna Breede sehen wir Architektur und Landschaft, Stillleben und Röntgenbilder, eine so heterogene wie spannende Mischung, ein Einblick in das künstlerische Schaffen der vergangenen 15 Jahre. Die Motive findet Jens Knigge häufig in Berlin. Er präsentiert uns Beispiele herausragender Architektur, sein enggefasster Blick für das architektonische Detail und die Materialoberflächen der Gebäude abstrahiert von der Totale und insofern von der Arbeit eines traditionell arbeitenden Architekturphotographen. (Matthias Harder)

Info + illus. courtesy Johanna Breede Photokunst

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