Panorama | Francesco JODICE in Winterthur
Panorama is the first international retrospective dedicated to the work of Italian photographer and filmmaker, Francesco Jodice (*1967), spanning twenty years of his artistic practice. In Panorama, places, times, and stories collide, addressing sociological questions about our urban world. Fundamental to all of Jodice’s works is that their final form and the process that leads to it are equally important. Panorama invites the viewers to unravel the threads of the artist’s comprehensive and visually compelling universe. By presenting a wide range of documents such as maps, books, newspaper clippings, and interviews spread out on forty-metre long table components, the exhibition offers insights into Jodice’s artistic process as positioned between theory and practice. Panorama presents an expansive geopolitical scenario and an eclectic mosaic of a contemporary world in flux.
Francesco Jodice
PANORAMA
11. Februar bis 7. Mai 2017
Fotomuseum Winterthur
Winterthur (Zürich)
www.fotomuseum.ch
situations.fotomuseum.ch
PR Info _ “Panorama” ist die erste internationale Retrospektive des italienischen Fotografen und Filmemachers Francesco Jodice (*1967), die zwanzig Jahre seines künstlerischen Schaffens umspannt. In Panorama treffen nicht nur Orte, Zeiten und Geschichten aufeinander, um soziologische Fragen an die urbane Welt zu adressieren. Über eine Vielzahl von Dokumenten wie Landkarten, Bücher, Zeitungsausschnitte oder Interviews, ausgebreitet auf 40 Meter langen Tischelementen, gibt die Ausstellung auch einen Einblick in den Schaffensprozess des Künstlers zwischen Theorie und Praxis. “Panorama” ist ein geopolitischer Rundblick und ein eklektisches Mosaik unserer stets im Wandel begriffenen Gegenwart.
Im umfangreichen und bildgewaltigen Universum von Francesco Jodice ist der Denk- und Entstehungsprozess ebenso zentral wie die letztendliche Form seiner Werke. Entsprechend bildet Panorama die Prozesse ab, aus dem Francesco Jodices künstlerische Forschung und Arbeit hervorgeht. Die Ausstellung lädt dazu ein, den Spuren von Jodices “fluider” Arbeitsweise nachzugehen, welche soziologische und philosophische Tendenzen unserer Zeit widerspiegeln. Dies betrifft sowohl seinen interdisziplinären künstlerischen Ansatz, die von ihm angewandten Techniken und verhandelten Systeme sowie die verschiedenen Publikumsgruppen, an die er sich richtet.
Aus Jodices Gesamtwerk werden im Fotomuseum sechs beispielhafte Projekte präsentiert. Sie machen eine Welt erfahrbar, die nah und gleichzeitig fern wirkt, indem er sie über zentrale Verfahren wie “Engagement”, “Vernetzung”, “Recherche” und “Erzählkunst” dekonstruiert und im Massstab zum Menschen befragt. “What We Want”, Jodices 1996 begonnener fotografischer Atlas von der Evolution der sozialen Landschaft, zeigt beispielsweise 150 Metropolen und abseitige Orte, deren Gemeinsamkeiten grösser sind als ihre Unterschiede. Gleiches gilt für die Menschen, denen er für seine Arbeit “The Secret Traces” von 1996–1997 in der Manier eines Privatdetektivs nachspürte, oder für die filmischen Fallstudien zu São Paulo, Dubai und dem Aralsee in “Citytellers” (2006–2010), einer dreiteiligen Reihe über geopolitische Sinnbilder. In “The Room” (2009–2016) stehen für einmal keine Fotografien im Zentrum, sondern gesammelte Zeitungsseiten, die Jodice bis auf wenige Wortfetzen fast vollständig mit schwarzer Farbe übermalen lässt. “Solid Sea” (2002) geht aus der Zusammenarbeit mit dem Kollektiv Multiplicity hervor. Erstmals auf der documenta11 gezeigt, verwandelt sich das Mittelmeer in dieser Rauminstallation in eine verfestigte und bedrohlich solide Form. Als hypothetischer Aggregatszustand markiert es eine bemerkenswert vorausschauende Konstante in Zeiten sich rasch auflösender Gesellschaften und Nationalstaaten.
Info + illus. courtesy Fotomuseum Winterthur