Ortungen | Marc DITTRICH und Andreas OPIOLKA in Stuttgart
Two very different “kinds” of architecture: while Marc Dittrich (read on here for our deocnarch.com interview!) cuts photographs of building facades into five millimeters strips and weaves them to reliefs and sculptures, Andreas Opiolka’s photographs remain two-dimensional. Yet using orthogonal lines and monochrome color surfaces, Opiolka creates compositions of visual depth reminiscent of city maps or spaces indoors/outdoors.
Marc Dittrich, Andreas Opiolka
Ortungen
Im Projektraum: Architekturfotos von Josh von Staudach, Susanne Wegner, Peter Franck
21.11.2015 – 23.01.2016
Schacher – Raum für Kunst, Stuttgart
PR Info _ Architektur, zweimal ganz anders: Marc Dittrich schneidet Fotografien von Hausfassaden mit einem Roll-Messer in fünf Millimeter breite Streifen und verflechtet diese zu Reliefs und Skulpturen. So bricht er die Starrheit der Wand- und Fenster-Elemente auf und kreiert noch im Wachstum befindliche oder sich bereits wieder auflösende Mischwesen.
Die Architektur-Ausschnitte – von u.a. Gebäuden aus Daegu/Südkorea, Amsterdam, Köln, Esslingen, Leonberg, Ostfildern, Stuttgart – scheinen Spaß am ihrem kreativen Versteck- und Neu-Zusammen-Setz-Spiel zu haben. Sie knüpfen an die Stuttgarter Tradition der geometrischen Abstraktion an und lächeln (wie auch die Werke von Andreas Opiolka) hinüber zu Anton Stankowski und Paul Uwe Dreyer. Sehr reizvoll ist ihre nicht eindeutig fassbare Ambivalenz zwischen zweidimensionaler Dokumentation und dreidimensionaler Kreation.
Andreas Opiolka arbeitet in der Fläche, erschafft aber mittels orthogonaler Linienkonstruktionen und monochromer Farbflächen an Stadtpläne und Innen- oder Außenräume erinnernde Kompositionen mit buchstäblicher Tiefe. Die Form-Gewichtungen und Farbklänge sind sorgfältig zu Gunsten einer schlüssigen, mit den Gesetzen der Mathematik und dem Vokabular konstruktiver Kunst spielenden Gesamtkomposition austariert.
Opiolkas Fotografien, die zumeist Menschen im urbanen Raum zeigen, eröffnen einen neuen Blick auf die scheinbar rein konkreten Malereien. Die u.a. entlang der historischen „Cala Mosilor“ und im Stadtzentrum von Bukarest aufgenommenen Stadtszenen verraten eindrucksvoll Opiolkas Inspirationsquellen.
Info + illus. courtesy Schacher – Raum für Kunst