New works by Vanja Vukovic | PLASTIC INVADER
deconarch.com presents new works by Vanja Vukovic! The boundaries between urban nature and artificiality are blurring in the photographic works of Vanja Vukovic. Over centuries urban settlements formed at their own rhythm. Cities evolved gradually with their inhabitants and their needs, responding to the conditions of the given surroundings. Although such urban landscapes are not areas of unspoiled nature, they still are structures that grew organically. However, in the last decades, contemporary town planning has been accelerating rapidly. New developments no longer “grow”, but are imposed on the urban canvas, so to speak, or new land for building is developed. Decisive are mostly speculative, commercial interests, and not the sustainable development of living space. “Nature” increasingly disappears from the grown townscape – be it organically grown urban structures, or plants, trees, green areas that are supplanted more and more.
all illus. (c) Vanja Vukovic, 2012
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In Vanja Vukovics Fotoarbeiten verschwimmen die Grenzen zwischen urbaner Natur und Künstlichkeit. Über die Jahrhunderte hinweg formten sich urbane Siedlungen in ihrem eigenen Rhythmus. Städte entwickelten sich nach und nach, mit ihren Bewohnern und deren Bedürfnissen, in Reaktion auf die Gegebenheiten der vorgefundenen Umgebung. Diese Stadtlandschaften sind zwar keine unberührten Naturräume, aber sie sind doch organisch gewachsene Strukturen.
Der zeitgenössische Städtebau der letzten Jahrzehnte jedoch nimmt rapide an Geschwindigkeit zu. Neuplanungen „wachsen“ nicht mehr, sondern werden gleichsam über das Stadtgewebe gestülpt oder in neuem Gelände erschlossen. Entscheidend sind meist spekulative, kommerzielle Interessen, nicht die nachhaltige Entwicklung von Lebensräumen. „Natur“ verschwindet zunehmend aus dem gewachsenen Stadtbild – seien es die organisch gewachsenen urbanen Strukturen, seien es Pflanzen, Bäume, Grünflächen, die immer weiter verdrängt werden.
Den Spuren der gewachsenen, wachsenden Stadt in China spürt Vanja Vukovic in „Plastic Invader“ nach. Gerade im chinesischen Städtebau (jedoch nicht ausschließlich dort!) lassen sich, wie so vieles, diese urbanen Entwicklungen in teils extremen Dimensionen beobachten. Immer größer, großflächiger wird extrem verdichtet gebaut ohne Rücksicht auf natürliche Rhythmen – weder der Bewohner, noch der Umwelt.
In Vukovics im Sommer 2011 vorwiegend in Shanghai entstandener Serie trifft Natur auf Plastik, auf künstlich Gemachtes, Gebautes – kein anderes Material steht mehr für Künstlichkeit als Plastik. Eine Invasion des Plastiks, des Nicht-Natürlichen? Oder ein Eindringen der Natur in die künstliche Stadt? Bäume, Schilf, „Unkraut“ erobern sich grüne Inseln in der zubetonierten Stadt zurück.
Vukovics Fotoarbeiten, Momentaufnahmen, die im Nachhinein zu Collagen zusammengefügt wurden, entwickeln eine poetische Bildsprache, die den Betrachter in rätselhafte Szenerien blicken lassen. Sein Blick fällt auf ein Davor, ein Dahinter von architektonischen Elementen und Pflanzen, die sich übereinanderschichten, ohne dass sich klar unterscheiden ließe, was im Mittelpunkt steht. Durch die Kombination der Motive entfalten die Arbeiten buchstäblich mehrdeutige Vielschichtigkeit, die Fragen aufwirft. Natur und Stadt treffen aufeinander – was war zuerst? Dringt das Bauschaffen in Naturräume vor, in gewachsene Städte? Oder dringt, drängt die Natur in urbane Räume zurück?
Und: Kann Stadtentwicklung natürlich sein? Welche Rolle haben urbane Pflanzen, Grünflächen? Wie leben wir?
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