Vitaliks Haus | IVAN BAZAK in Berlin

Houses from the former Soviet Union have become a recurring motif in Ukrainian artist Ivan Bazak’s work. He says that houses shape the humans living in and with them and that their architecture motivates certain decisions. Bazak puts them in the center of paintings, builds them into painted cardboard, arranges them in installations and tells stories about the perceived or actual inevitability of change.

(c) Simon Vogel

(c) Simon Vogel

 

Ivan Bazak

Vitaliks Haus

1. Mai – 3. Juli 2015

Loge – Berlin, Checkpoint Charlie

www.loge-berlin.com

 

 

 

 

PR Info _ Häuser aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion sind in Ivan Bazars künstlerischen Werk zu einem wiederkehrenden Motiv geworden. Ivan Bazak sagt, dass Häuser die Menschen prägen, die mit und in ihnen leben und dass ihre Architektur bestimmte Entscheidungen motiviert. Er stellt sie in den Mittelpunkt von Gemälden, baut sie in bemaltem Pappkarton nach, arrangiert sie in Installationen und erzählt mit ihnen Geschichten über die gefühlte oder tatsächliche Unausweichlichkeit von Veränderung.

Vitaliks Haus ist das Haus eines Freundes. Es wurde im Westen der Ukraine im Internationalen Stil der 1920er-Jahre erbaut und Vitalik traf dort die Entscheidung zu einer schwierigen und gefährlichen Reise. Seine Mutter hatte die Ukraine vor einigen Jahren verlassen, um in Italien Geld für den Unterhalt der Familie zu verdienen. Da Visabestimmungen ihre Heimkehr verhinderten, machte Vitalik sich schließlich ohne gültige Papiere auf den Weg zu ihr.

Ivan Bazak hat diese Reise in Teilen begleitet und dokumentiert. Anschließend baute er Vitaliks Haus mit einfachen Mitteln nach, überlegte was er über die Vorgänge im Inneren des Hauses wusste und verband die Erlebnisse der Reise mit ihrem gedanklichen Ursprungsort. Das Haus wurde zum Anknüpfungspunkt für Erinnerung und zum Sinnbild für den Aufbruch eines Einzelnen. Inzwischen gehen Bazaks Fragen nach der Bedeutung von Häusern weiter. Ihn interessiert, auf welchen Plätzen, vor welchen Gebäuden, in welchen Zimmern bestimmte Ereignisse geplant, beschlossen oder durchgeführt wurden oder werden – wo im Verborgenen etwas stattfindet, das am Ende nicht nur persönliche, sondern auch machtpolitische Konsequenzen hat.

Vitaliks Haus ist 2007 im Museum am Ostwall in Dortmund in der Reihe “Wo ist Zuhause” zum ersten Mal ausgestellt worden und wurde dort zusammen mit dem dokumentarischen Video “Vitalik besucht seine Mutter” gezeigt. Für die LOGE am früheren Grenzkontrollpunkt Checkpoint Charlie hat Ivan Bazak diese Verbindung aufgehoben und das Haus nur schwach beleuchtet. Es erinnert still an Vitaliks Aufbruch in die Festung Europa.

Ivan Bazak ist Ukrainer. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste und Architektur in Kiew und an der Kunstakademie Düsseldorf. Er ist Maler, arbeitet an Theatern und lebt heute in Berlin.

Info + illus. courtesy LOGE Berlin

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